17.6.2024
Sehr geehrte Mieter im Haus Lessingstraße,
alljährlich Anfang Juni berichten wir Ihnen über die im abgelaufenen Abrechnungs- bzw. Wirtschaftsjahr (1. Juni – 31. Mai) angefallenen Heizkosten. Durch den Ukraine-Konflikt sind die Energiepreise stark gestiegen, deswegen fanden unsere Berichte zuletzt mehr Beachtung.
Verbrauchsentwicklung: Glücklicherweise war das abgelaufene WJ sehr warm. Der Heizbedarf1) war der zweitniedrigste seit 1951. Im Vergleich zum Vor-WJ sank der Heizbedarf um etwa 5%. Der tatsächliche Energieverbrauch in „Ihrem“ Haus stieg dagegen um 5%. Dies ist aber eine völlig normale Abweichung, die vermutlich auf ein leicht verändertes Verbrauchsverhalten zurückzuführen ist. Flächenbezogen ergab sich ein Verbrauchswert von 45 kWh/m² beheizte Fläche. Das war mit Abstand der niedrigste Wert aller unserer Häuser. Für unsere Fernwärmehäuser lag der diesjährige Kennwert bei 66 kWh/m².
Kostenentwicklung: In unseren letzten Rundschreiben hatten wir vor steigenden Preisen gewarnt. Diese Warnung bezog sich u.a. auf das Auslaufen der sog. Wärmepreisbremse, durch welche der Staat – grob gesprochen – in 2023 einen Preisdeckel von 95 €/MWh eingezogen hatte; in 2024 kostete die Fernwärme auch tatsächlich deutlich mehr: 119€/MWh im 1. Quartal 2024. Durch die extrem komplizierte2) Mechanik der Wärmepreisbremse ergab sich dennoch ein überraschender2) Preissenkungseffekt. Das überaus erfreuliche Ergebnis für Sie war, daß die Heizkosten um 20% auf einen flächenbezogenen Jahreswert von 6,80 €/m² sanken. Das war Platz 1 unter unseren Fernwärmeobjekten.
Mit freundlichem Gruß
Breit und Sohn GmbH
1) Heizbedarf-Schätzer = sog. Gradtagszahl, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Gradtagzahl
2) Auch wenn unsere Regierung plakativ ganz einfach von einem Preisdeckel von 95 €/MWh sprach: Die Details dieses Preisdeckels waren sehr viel komplizierter. Der tatsächliche Kostensenkungseffekt hing davon ab, ob der Energieverbrauch insgesamt das vorgegebene Verbrauchskontingent überschritt und wie sich die Energieverbräuche auf die Quartale verteilten. Ein abgeschlossenes Mathematik-Studium war zum vollen Verständnis der Regelungen unerlässlich. Wir geben es ganz offen zu, auch wir waren von den Nebeneffekten überrascht.