Erläuterungen zum Verbrauchskennwert des Energieausweises

Wenn Sie heute einen neuen Kühlschrank kaufen, können Sie im Geschäft anhand eines speziellen Aufklebers an den Ausstellungsstücken (sog. EU-Energielabel) ersehen, wieviel Strom die Geräte bei einer Standardeinstellung (Kühltemperatur) unter Standardbedingungen (Raumtemperatur) verbrauchen. Hierdurch soll dem Käufer der Vergleich der Geräte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz ermöglicht werden. Und weil viele Käufer ihre Entscheidung zumindest auch vom Stromverbrauch abhängig machen, wird für die Hersteller ein Anreiz zur Entwicklung energiesparender Geräte geschaffen.

Was bei Kühlschränken und anderen Elektrogeräten funktioniert, müßte doch eigentlich auch bei Häusern Nutzen stiften, dachte sich der Gesetzgeber wohl und verpflichtete vor einigen Jahren alle Vermieter dazu, Mietinteressenten bei Besichtigungen und Vertragsabschlüssen einen Energieausweis für ihr Haus vorzulegen. Den Energieausweis gibt es in zwei Varianten. Bei der Variante, für die wir uns entschieden haben, dem verbrauchsorientierten Ausweis, erfährt der Mietinteressent, wieviel Heizenergie im Durchschnitt der letzten drei Jahre im Haus verbraucht wurde. Um die Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlich großen Häusern herzustellen, werden die Verbrauchswerte auf den Quadratmeter Gebäudenutzfläche bezogen. Und damit Energieausweise aus unterschiedlichen Jahren und Regionen Deutschlands sinnvoll einander gegenübergestellt werden können, erfolgt außerdem eine Witterungsbereinigung der Werte. Ein Verbrauchskennwert, der 2008 für ein großes Haus in Hamburg ermittelt wird, ist so unmittelbar mit einem 2009 ermittelten Verbrauchskennwert eines kleinen Hauses in Saarbrücken vergleichbar.

Mit technischen Werten wie “witterungsbereingten Kilowattstunden Energieverbrauch pro Jahr und Quadratmeter” kann kaum ein Mieterinteressent unmittelbar etwas anfangen. Damit man den Verbrauchskennwert eines Energieausweises dennoch gleich auf den ersten Blick einordnen kann, zeigt der Energieausweis den jeweiligen Haus-Kennwert zusammen mit einer Vergleichs-Skala (siehe Graphik unten; Quelle: dena/BMVBS)

Vergleichswerte-Energieausweis-2

Mit einem Pfeil ist markiert, wo das betreffende Haus im Vergleich zu anderen Haustypen auf der Skala liegt. Je weiter links der Pfeil positioniert ist, desto sparsamer ist das Haus. Um bei seiner Wohnungssuche die Werte unterschiedlicher Häuser wirklich miteinander vergleichen zu können, muß ein Mietinteressent allerdings auch noch berücksichtigen, daß in manchen Häusern die Warmwasserbereitung über das Heizungssystem erfolgt, in anderen dezentral z.B. über elektrische Durchlauferhitzer. Auch spielt die Art der Heizungsanlage (Fernwärme, Öl- oder Gasheizung) für den Vergleich eine Rolle …

Sie merken schon: Der Energieausweis ist eine ganz schön komplizierte Angelegenheit. Und selbst wenn ein Mietinteressent das Konzept des Ausweises wirklich verstanden hat, ist Vorsicht bei der Interpretation der Werte angebracht. Denn schließlich fließen die Verbrauchsgewohnheiten der Mieter mit in die Bewertung des Hauses ein, obwohl sie konzeptionell rein gar nichts damit zu tun haben. So ergibt sich beispielsweise für zwei unserer Häuser am Eschberg, die kurz nacheinander baugleich erstellt wurden, ein Kennwert-Unterschied von 18 Prozent. Dies bedeutet aber nicht unbedingt, daß ein Mietinteressent für eine Wohnung im Haus mit dem ungünstigeren Wert mit höheren Heizkosten rechnen muß.

Alle unsere Häuser haben sehr gute Energieausweiswerte erreicht. Das liegt daran, daß wir unseren Bestand über die Jahrzehnte hinweg kontinuierlich modernisiert haben. Wärmedämmsysteme, Kunststoff-Fenster mit Isolierglas und sparsame Heizungsanlagen ermöglichen unseren Mietern sehr günstiges Heizen. Das belegen Jahr für Jahr auch Vergleiche mit statistischen Daten, z.B. des Heizkostenverrechnungsinstituts TECHEM. Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie weitere Informationen wünschen. Oder stöbern Sie auf eigene Faust ein wenig in unseren Mieter-Rundschreiben zum Thema Heizkosten.