Heizkosten Eschberg (Jahresbericht)

12.6.2024

Sehr geehrte Mieter in unseren Häusern am Eschberg,

alljährlich Anfang Juni berichten wir Ihnen über die im abgelaufenen Abrechnungs- bzw. Wirtschaftsjahr (1. Juni – 31. Mai) angefallenen Heizkosten. Durch den Ukraine-Konflikt waren die Heizkosten stark gestiegen: Im Vergleich der Wirtschaftsjahre (WJ) 2020/21 und 2022/23 um rund 76%. Viele von Ihnen dürften sich mit Spannung fragen, wie es weiterging.

Verbrauchsentwicklung: Glücklicherweise war das abgelaufene WJ sehr warm. Der Heiz­bedarf1) war der zweitniedrigste seit 1951. Im Vergleich zum Vor-WJ sank der Heizbedarf um etwa 5%. Und um exakt diesen Wert ging auch der tatsächliche Energieverbrauch in „Ihren“ Häusern zurück. Im Mittel über alle Häuser wurden nur 66 kWh Heizenergie je Quadratmeter beheizte Wohnfläche verbraucht. Zum Vergleich: Im wärmsten WJ seit 1951, es war das WJ 2006/07, betrug der Verbrauch 78 kWh. Das zeigt sehr eindrucksvoll, wie sparsam Sie – vermutlich motiviert durch den vorangegangenen Kostenanstieg – geheizt haben.

Verbrauchs-
entwicklung
Kosten-
entwicklung
Breslauer Str. 27/28 -3,8% -36,9%
Breslauer Str. 25/26 -1,5% -32,7%
Breslauer Str. 23/24 -5,7% -35,8%
Breslauer Str. 21/22 -4,9% -37,0%
Breslauer Str. 36-38 -7,5% -37,2%
Breslauer Str. 39-41 -6,2% -36,1%
Breslauer Str. 42/43 -3,8% -34,1%
Breslauer Str. 44-46 -7,6% -36,2%
Breslauer Str. 29/29a -8,5% -37,6%
Breslauer Str. 47-49 -6,9% -35,4%
Mecklenburgring 67/69 +3,2% -29,8%
Schnitt -5,3% -35,3%

Kostenentwicklung: In unseren letzten Rundschreiben hatten wir vor steigenden Preisen gewarnt. Diese Warnung bezog sich u.a. auf das Auslaufen der sog. Wärmepreisbremse, durch welche der Staat – grob gesprochen – in 2023 einen Preisdeckel von 95 €/MWh eingezogen hatte; in 2024 kostete die Fernwärme auch tatsächlich deutlich mehr: 119€/MWh im 1. Quartal 2024. Durch die extrem komplizierte2) Mechanik der Wärmepreisbremse ergab sich dennoch ein überraschender2) Preissenkungseffekt. Kostensenkend wirkte sich auch das neue CO2-Kosten-Aufteilungsgesetz aus. Es verpflichtet Vermieter dazu, Teile der Heizkosten zu tragen, wenn ihr Haus schlecht wärmegedämmt ist und deshalb ein hoher CO2-Ausstoß bei der Beheizung entsteht. Zwar wurden unsere Häuser in die besten 3 Kategorien (von 10) eingeordnet, aber ein paar tausend Euro Kostensenkung ergaben sich dennoch für Sie. Das überaus erfreuliche Ergebnis all dieser Einflüsse sehen Sie in der Tabelle oben. Die Heizkosten purzelten um 35% auf einen Durchschnittswert von 9,77 €/m². Damit sind wir fast schon wieder auf dem Vorkrisen-Niveau angelangt.

Mit freundlichem Gruß
Dr. Breit OHG

1) Heizbedarf-Schätzer = sog. Gradtagszahl, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Gradtagzahl

2) Auch wenn unsere Regierung plakativ ganz einfach von einem Preisdeckel von 95 €/MWh sprach: Die Details dieses Preisdeckels waren sehr viel komplizierter. Der tatsächliche Kostensenkungseffekt hing davon ab, ob der Energieverbrauch insgesamt das vorgegebene Verbrauchskontingent überschritt und wie sich die Energieverbräuche auf die Quartale verteilten. Ein mit Bestnote abgeschlossenes Mathematik-Studium war zum vollen Verständnis der Regelungen unerlässlich. Wir geben es ganz offen zu, auch wir waren von den Nebeneffekten überrascht.